Unser Tag 1 endete mit einigen Beißereien und fing auch wieder in Tag 2 so an, sobald mit Xana gespielt wurde. Das Teenagerfrauchen ist Leichtathletin und deshalb ging es von Tag 1 an strahlend in den Garten. Endlich sah sie ihren Partner, der mit ihr durchhalten würde, in greifbarer Nähe. Es wurde ein Parkur mit zehn Hütchen aufgebaut und der kleine Welpe sollte ihr hinterherrennen.
So wie sich viele Hundebesitzer denken können, schaute Xana erst einmal ganz verwirrt aus der Wäsche? Was wollte dieser rennende Mensch von ihr? Die Hütchen interessierten sie so gar nicht, aber die Beine des Teenagerfrauchens waren rennende Beute. Entsetzt schrie sie laut auf und rannte panisch Richtung Haustür. „Mama, Xana hat gebissen“, schrie sie und ich schaute mir direkt die Stelle an. Als zehnwöchiger Welpe konnte Xana zum Glück nicht so gut zubeißen – Und sichtbar war auch nichts. „Es ist ein Welpe! Deine Aufgabe ist ihr zu zeigen was sie machen darf und was nicht.“
Mamafrauchen im Kampf gegen Beißen und Knabbern
Ruhig gehe ich zu der Minihündin, die ganz bedröppelt dort sitzt, wo das Teenagerfrauchen sie hat stehen lassen. Ganz weit hinten folgt sie auch mit einem skeptischen Blick.
Ich komme erst einmal auf sie zu und streichle sie. Das Teenagerfrauchen hat ihr ja schon ziemlich deutlich gezeigt wie schrecklich sie die Reaktion von ihr fand. Dann spiele ich mit ihr etwas wilder und siehe da… Meine Füße findet sie auch total zum Anbeißen. Dabei sind sie noch nie besonders hübsch gewesen. Es zwickt nur ein bisschen, aber ich versuche so echt wie möglich vor Schmerz laut zu jaulen. Der Blick des Nachbars schnellt entsetzt in meine Richtung. Um meinen Nachbar aufblicken zu lassen hat es gereicht. Demonstrativ drehe ich mich außerdem weg von ihr und wieder einmal schaut sie traurig aus der Wäsche.
Nach einer Spielpause geht das Training weiter und dieses Mal glaubt mein Hosenbein dran. Wieder jaule ich laut auf. So geht es fünf Minuten lang und danach erkläre ich das Training erst einmal für beendet. So eine Minidame kann mir ja nicht stundenlang Aufmerksamkeit schenken, aber bei ihren sechs Gartengängen am Tag würde es also auch sechs Einheiten an Antibeißtraining geben.
Das Teenagerfrauchen entscheidet sich lieber für das Kuscheln
So wie ein (fast) Teenagerfrauchen ist, hatte sich das für sie mit dem Draußen spielen erst einmal erledigt. Da trainierte sie lieber alleine und entschied sich, dass Xana sie ja erst viel lieber haben müsste. Also wurde stundenlang gekuschelt ohne in den Garten zu gehen. Dann würde sich das Beißen von alleine klären. Kopfschüttelt redete ich auf den Sturkopf ein, den ich nach ein paar Stunden schadenfroh zum Pipi wegwischen im Wohnzimmer verdonnerte.
Reumütig trottelte sie wieder unter meiner Aufsicht mit Xana in den Garten und weiter ging es mit dem Beißen. Ich war nicht besorgt, da Welpen erst ihre Beißhemmung lernen mussten, aber das Teenagermädchen reagierte wie immer trotzig.
Neuer Ehrgeiz für ruhigere Spiele
Strahlend teilte mir das Teenagerfrauchen mit, dass sie endlich ein Spiel für Xana und sich gefunden hätte. Gespannt wartete ich auf die Vorstellung, die sie mir vorführen wollte, ab. Sie setzte sich genüsslich auf den Rasen und Xana legte sich neben ihr an einem schattigen Platz. „Und was für ein Spiel ist das?“, frage ich verwirt. Mit breitem Grinsen erklärt sie mir, dass sie Xana Chillen beibringt. Außerdem zeigt sie mir stolz mehrere Dinge, die sie im Warenkorb bei Amazon gepackt hat. „Solche Spielzeuge wären doch der Hammer“, erklärt sie mir.
Also animiere ich die Kleine wieder zu einem etwas wilderen Spiel, aber lasse dabei konsequent Bälle oder Stöcker weg. So wird so auf der einen Seite kein Ballfernatiker und auf der anderen Seite ist sie auch nicht so angeregt zuzubeißen.
Dennoch versucht sie es mehrmals wieder und immer wieder wird sie durch einen kurzzeitigen Spielabbruch abbestraft. Nach dem Spiel biete ich ihr einen schönen dicken Knochen an… So kann sie ordentlich beißen bis sie keine Lust mehr dazu hat.
Xana – Die übermüdete Border Collie Dame
Xana wird wieder zickiger und direkt fordere ich das Teenagerfrauchen auf sie ins Körbchen zu bringen. „Will sie aber nicht“, erklärt sie mir. „Sie mag es hier draußen echt gerne.“ Mag sein, aber kleine Kinder mögen es auch gerne wachzubleiben, obwohl sie todmüde sind. Also ging es ab in die Box und das Jaulen wurde konsequent ignoriert. Mal schauen, ob diese Erziehungsmethode zu mehr Schlaf führt.